Ihre Spenden zeigen Wirkung
Der FondsGoetheanum fördert aktiv Forschungsprojekte in den verschiedenen anthroposophischen Arbeitsfeldern. In der Landwirtschaft, der Medizin, der Pädagogik, der Heilpädagogik, der Sozialtherapie, der Kunst sowie der Alters- und Pflegeforschung. Was Ihre Spenden bewirken, sehen Sie beispielhaft an folgenden Projekten.
Der FondsGoetheanum ist eine neue, wachsende Bewegung, die sich für die Werte des Menschen und der Natur nachhaltig und kulturbildend engagiert. Jeder kann dabei sein und bleibt frei. Ihr Mitmachen ermöglicht Wichtiges für die Zukunft.
Drei Kampagnen, gutes Echo
Die erste Kampagne des FondsGoetheanum wurde im Frühling 2008 gestartet. Sie widmete sich mit Erfolg der nachhaltigen, zukunftsorientierten biodynamischen Landwirtschaft. Die zweite Kampagne hatte die Anthroposophische Medizin und Pflege mit ihrem erweiterten Menschenbild und ihren vielfältigen, gesundheitsfördernden Therapien zum Thema. Die dritte Kampagne fokussierte Pädagogik und Erziehung mit Blick auf die vielen sich verändernden Bedürfnisse des Kindes vom Kleinkind- bis zum Erwachsenenalter. Während der drei Kampagnen haben wir über 4600 Spenden erhalten, zusammen sind es mehr als 270 000 Franken. Diese Gelder werden zu hundert Prozent direkt, transparent und effizient für die biodynamische Landwirtschaft, für die Anthroposophische Medizin und für die Rudolf Steiner Pädagogik eingesetzt.
Herstellungs-, Versand- und Administrationskosten dieser Kampagnen wurden ausschliesslich durch Sponsoren, zweckgebundene Spenden und durch die Trägerin, die Anthroposophische Gesellschaft in der Schweiz, finanziert.
Stellvertretend für die vielen Forschungsaktivitäten finden Sie hier einige Beispiele aus aktuellen Themen.
Marc Desaules, Vorstandsmitglied der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz
- Sussex die Forschung spricht für sie.
Fürs Leben
In der heutigen Legehennenhaltung werden meist Hybriden eingesetzt, die auf hohe Legeleistung gezüchtet sind. Die männlichen Küken werden gleich nach dem Schlüpfen getötet und damit wird sinnlos Leben vernichtet.
Der Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, eine Hühnerlinie zu finden, welche folgende Bedingungen erfüllt: die männlichen Küken nicht zu töten, sondern sie leben zu lassen, aufzuziehen und dann als Poulet zu verkaufen sowie Legehennen und Poulets bedarfsgerecht ohne Zusatzstoffe füttern zu können.
Der Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft hat zusammen mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) ein Projekt für die Evaluierung von Hühnerrassen lanciert. Die Linie Sussex scheint die Erwartungen zu erfüllen. Die fünf an diesem Projekt beteiligten Demeter-Höfe berichten, dass die Sussex wehrhaft sind und dadurch seltener vom Habicht geholt werden. Sie loben das intakte Gefieder der Hühner und die zufriedenstellende Legeleistung.
Esther Zeltner, FiBL
- In-Farm Research zeigt komplexen Nutzen von Kühen auf dem Hof.
Warum Tiere und vor allem Kühe in der Landwirtschaft?
Fallende Milchpreise im Zuge von Freihandelsabkommen und aufrüttelnde Meldungen wie «Die Kuh als Klimakiller» lassen die Frage entstehen, warum überhaupt Kühe in der Landwirtschaft gehalten werden. Natürlich es braucht Milch, Käse und Fleisch. Aber wenn es von allem genug gibt? Bekannt ist, dass die Kühe die Alpwiesen von Verbuschung freihalten und dass tierische Dünger nachhaltige Bodenfruchtbarkeit am besten gewährleisten.
Aber sind diese «Funktionen» Grund genug, um an den Tieren festzuhalten? Die Sektion für Landwirtschaft der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum will es aus der Praxis beauftragt genauer wissen. Mit Interviews, «Stallgesprächen» mit den Bauern und Mitarbeit im Stall («In-Farm Research») wird versucht, der Frage auf den Grund zu kommen. Erste Ergebnisse: Betrachtet man die Landwirtschaft wie einen Organismus, wird klar: Die Tiere sind die Seele des landwirtschaftlichen Organismus!
Nikolai Fuchs, Leiter der Sektion für Landwirtschaft
- Christof Wiechert, Pädagogische Sektion am Goetheanum
Projekte angewandter Forschung
Die Schule ist eine Vorbereitung fürs ganze Leben. Damit sie dies auch in Zeiten von raschem Wandel bleibt, dazu braucht es Forschung.
Die Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz und anderen Ländern investieren viel in angewandte pädagogische Forschung: Im Jahr 2007 gab es eine schweizweite Erhebung über «Alumni Satisfaction», d.h., man wollte wissen, wie zufrieden sind ehemalige Schüler mit ihrer Bildung an den Rudolf Steiner Schulen. Die Resultate zeigten eine hohe Übereinstimmung zwischen Lebensentwurf und Lebensdurchführung und eine grosse Toleranz gegenüber anderen Wertsystemen. Das Interesse der Ehemaligen an Anthroposophie ist eher gering, das soziale Engagement überdurchschnittlich hoch. Fünfmal mehr Absolventen als an den Regelschulen wählten einen naturwissenschaftlichen Beruf, fünfmal mehr einen medizinischen Beruf. In keinem andern Schulsystem entscheiden sich so viele für den Lehrerberuf wie in den Rudolf Steiner Schulen: 17 Prozent.
Die neueste Erhebung in Neuseeland ist eine besondere. Die Langzeitstudie untersucht die Frage «Was sind die Ergebnisse von frühem oder verfrühtem Lernen?» Die vorläufigen Ergebnisse sind ernüchternd: Bei Menschen, die als Kind Frühlernprogrammen unterworfen waren, konnte man keinerlei Vorteile in Bezug auf Karriere, wissenschaftliche Bildung oder Intelligenzgrad feststellen. Die Forschung wird fortgesetzt, um Entscheidungshilfen zur Erstellung der Lehrpläne für die Vorschulerziehung geben zu können.
Augenblicklich wird an verschiedenen Orten zur Bedeutung des Spiels für die Entwicklung des kleinen Kindes geforscht, denn heute gibt es in unserer Leistungsgesellschaft Strömungen, die schon von den Kindern Lerneffizienz statt Spiel fordern.
In der Erziehung gemäss der Menschenkunde Rudolf Steiners ist man der Meinung, dass man das freie Spiel des kleinen Kindes gar nicht hoch genug einschätzen kann. Vorläufige Ergebnisse scheinen diese Annahme zu stützen. Mit finanzieller Hilfe könnte diesbezüglich am Kindergarten in Zürich mit dem Forschungsinstitut von Professor Spitzer, Neurobiologe, Psychologe und Philosoph, geforscht werden.
Christof Wiechert